Die Gestalttherapie ist eine Psychotherapie.

 

Die therapeutische Begegnung beginnt immer damit, zu fragen, was jetzt

 auftaucht als Thema, als Problem, als Ziel der Veränderung. Welches Gefühl ist dabei spürbar, der Körper wird einbezogen, Arbeit mit Bewegung, mit dem Atem, mit Visualisierung im Raum beginnt. Ich als Therapeutin bin das Gegenüber, zu der die Beziehung lebendig wird, die spiegeln kann, was der Klient, die Klientin aus seinen/ ihren Erfahrungen umsetzt und wo diese entstanden sein können und ob sie jetzt noch sinnvoll sind.

Wir erkennen das innere Kind, das in schlimmen Ereignissen mit einem Teil von sich stehen geblieben ist und immer noch so reagiert, als sei es so alt wie damals. Gemeinsam können wir die ursprünfliche Situation finden und das Kind erlösen, also den Menschen im Jetzt.

 

 

Sie entstand aus der Gestaltpsychologie, und baut auf der Psychoanalyse nach Sigmund Freud und Wilhelm Reich auf. Sie sieht den Menschen als Ganzheit von Körper, Seele und Geist, geprägt von gesellschaftlichen Bedingungen und seiner Umgebung. Die Gestaltpsychologie ist Teil der humanistischen Psychologie, die sich als dritte Kraft zwischen Psychoanalyse und Verhaltenstherapie etabliert hat und die das Wachstumspotential des gesunden Menschen aufnimmt.

 

Fritz und Laura Perls, beide Psychoanalytiker, haben die Gestalttherapie gemeinsam mit dem Soziologen Paul Goodman als ein Verfahren weiterentwickelt, das die Wirkung der Umwelt und der Erziehung auf den Menschen ebenso wie den Körper mit einbezieht. Die therapeutische Situation entsteht im Hier und Jetzt und in der Beziehung zwischen Therapeut und Klient. Es geht darum, Lebensfreude und Kreativität zu fördern und die persönlichen Ressourcen zu stärken.

 

Die bedeutendsten Wurzeln der Gestalttherapie liegen in der Psychoanalyse, der Gestaltpsychologie und der Feldtheorie, sowie im Existentialismus, der Phänomenologie nach Edmund Husserl und dem dialogischen Prinzip von Martin Buber.

 

Zur Feldtheorie: Ich kann andere Menschen nicht ändern, nur bei mir selbst beginnen, dadurch ändert sich mein Umfeld.

Die Person und ihr Umfeld werden als ein Feld ständiger Wechselwirkung und gegenseitiger Beeinflussung gesehen. In kreativer Anpassung gestaltet die Person ihre Kontaktprozesse mit der Umwelt. Verhalten, das in der Vergangenheit eine sinnvolle Antwort auf schwierige Erziehungs- und Umwelteinflüsse gewesen ist, macht in der Gegenwart nicht unbedingt Sinn oder wirkt zerstörerisch. Im Dialog und mit bewusstseinsfördernden, erlebensorientierten Methoden können unbewusste Verhaltensweisen erkannt und neue umgesetzt werden.

 

Gegenwart:

Erlebnisse und Gefühle tauchen in der Gegenwart im therapeutischen Setting auf und sind der Ausgangspunkt für die Bewusstwerdung der eigentlichen Problematik und den Weg zur Heilung. Vergangenes, das im "Hier und Jetzt" auftaucht, kann erst dann bearbeitet werden, wenn es bewusst wird.

 

Dialog, Ich-Du Beziehung nach Martin Buber:

Entscheidend für die Wirkung der Gestalttherapie ist die Haltung der Gestalttherapeutin. Sie tritt den Klienten nicht als überlegene Expertin gegenüber. Sie begegnet ihnen vielmehr als persönlich erkennbarer, verständnisvoller Mensch, der Sie mit Interesse und Engagement auf Ihrer Entdeckungsreise begleitet.

 

Spüren und Wahrnehmen:

In der Gestalttherapie wird weniger "darüber geredet", interpretiert oder analysiert. Durch den Dialog und die Betonung des Erlebens im Hier und Jetzt wird die Wahrnehmung von Klient/innen angeregt und die Bewusstwerdung von Empfindungen, Gefühlen, Bedürfnissen und Phantasien gefördert. Körperliches Nachspüren und aus der Situation entwickeltes Experimentieren mit neuen Verhaltensweisen unterstützen einen Veränderungsprozess.